Was kümmert die Politiker ihr Geschwätz von gestern?

Darum geht es: Schauen Sie sich in aller Ruhe das nebenstehende Video an. Besser kann man die Bedeutung des Naturparks Arnsberger Wald - dazu gehört auch das Landschaftsschutzgebiet Herdringer Forst - nur schwerlich präsentieren. 

Doch jetzt, nachdem man in Berlin und Düsseldorf glaubt, Windkraft müsse auch in Wäldern Einzug halten, scheint davon für  die Stadt Arnsberg nichts mehr wahr zu sein. Ob Schwarzstorch oder Fledermaus, Uhu oder Rotmilan, Fischadler oder Insekten: den Anwohnern und Besuchern sollen nach den Vorstellungen der Initiatoren zukünftig weder Insekten noch überwinternde Wasservögel die Schönheit eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Deutschlands veranschaulichen.

Die Flügel der 270 m hohen Windräder werden dann vermutlich das Einzige sein, was Mensch und Tier zuküntig noch "um die Ohren fliegt"!

Blick von der Rottlandstraße

Gute Argumente?

Verlässliche Einnahmen verspricht die JUWI GmbH den Standortgemeinden. Eine sichere Stromversorgung den Anwohnern. Können solche Argumente überhaupt überzeugen? Wohl kaum, wie die nachfolgenden Zahlen belegen:

Das Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) ermöglicht den Standortgemeinden gemäß ihres Flächenanteils Einnahmen von 0,2 Cent je produzierter Kilowattstunde. Und das über die 20 Jahre lange Gesamtdauer der EEG-Vergütung. Für die Stadt Arnsberg wären dies über 20 Jahre hinweg bei aktuellen Planungsstand mehr als 350.000 Euro pro Jahr, die Gemeinde Möhnesee bekäme mehr als 28.000 Euro jährlich und die Gemeinde Ense mehr als 5.000 Euro pro Jahr. (Quelle JUWI GmbH)

Das ist ja nett, doch was bekommen die Anlieger? Die Häuslebauer in Bruchhausen, Niedereimer, Körbecke? Die auf Tourismus ausgelegten Unternehmen? Allesamt über Jahrzehnte angelockt mit Aussagen wie:

- hervorragende Lage direkt am Schutzgebiet

- beste Naherholungsmöglichkeiten

- das Tor des Sauerlandes

Was bekommen diese Menschen als Entschädigung für den anstehenden Wertverlust ihrer Immobilien? Für die nicht mehr vorhandene, mit honigsüßen Worten angepriesene erstklassige Lage. Für den abscheulichen Anblick dieser Windkraftriesen mit all ihren Gefahren. Als da sind:

Geräuschemissionen, Schlagschatten, Eisablösung an den Rotorblättern, Delamination an den Rotorblättern, Instabilität der Windräder bei steigenden Windgeschwindigkeiten , Brandgefahr usw.?

Und überhaupt: wohin wird der erzeugte Strom geliefert? Bleibt er in der Region und wenn ja, zu welchen Konditionen. 

Die Frage aller Fragen!

Wer bekommt den Strom?

Strom für 150000 Haushalte soll der Windpark Herdringer Forst produzieren. Dabei gibt es in den betroffenen Kommunen lediglich ca. 95000 Einwohner. Im höchsten Fall also etwa 45000 Haushalte (geschätzt). 

Natürlich  wissen auch wir, dass in Arnsberg und Umgebung nicht nur Haushalte mit Strom versorgt werden. Oder wollen die Initiatoren etwa damit andeuten, der im Herdringer Forst erzeugte Strom komme ausschließlich der Region zugute? 

Kaum, denn wir kaufen ja unseren Strom nicht bei einem Windparkbetreiber, sondern bei Energieversorgungsunternehmen. Also speist man den erzeugten Strom ins Stromnetz und verteilt ihn bundesweit. Mit bisher nachteiligen Folgen für die Standorte solcher Energieparks. Denn die Anlieger im Bereich solcher Parks müssen dann oftmals erhöhte Netzgebühren bezahlen. Die Gesetzesgrundlage zu diesem Thema soll zwar geändert werden sie ist es aber noch nicht!

Was zu solch aberwitzigen Situationen führt wie in und um Berlin. Hier liegen die Energieparks meist im Land Brandenburg. Die erzeugte Energie wird aber überwiegend in Berlin benötigt. Und so zahlen die Einwohner im Land Brandenburg, die ja den Strom in der erzeugten Menge nicht benötigen, die Netzgebühren für die Stromverbraucher in Berlin.

Und bei uns? Zahlen wir Arnsberger demnächst erhöhte Strompreise, weil der in unserem Landschaftsschutzgebiet erzeugte Strom ins Ruhrgebiet strömt?

Eine tolle Sache also: Die Kommunen werden mit einem Almosen abgespeist, die Anwohner zahlen erhöhte Strompreise, die Landschaft wird verschandelt und die Initiatoren freuen sich.....

Und wir in Bruchhausen, Niedereimer, Hüsten, Neheim, Arnsberg, Möhnesee und Ense dürfen neben dem Chemiewerk in Bruchhausen und der unsäglichen Autobahn auch noch eine weitere "Kröte" schlucken.

Vom Winde verweht!?

Viele Sehenswürdigkeiten und eine Landschaft reich an Geschichte und Traditionen könnten bald Geschichte sein.

Stattdessen sollten sich Anwohner  und Besucher des Arnsberger Waldes und des Möhnesees schon einmal intensiv mit Baulärm, Geräuschentwicklung durch die Windräder und den Gefahren, die durch Windräder entstehen,  auseinandersetzen. 

Zu diesem Thema gibt es völlig unterschiedliche Meinungen. Das läßt sich bereits in einem Artikel der WIRTSCHAFTSWOCHE aus dem Jahr 2019 nachlesen.

Statistiken gibt es unendlich viele. Wie oft aber in Deutschland Windkraftanlagen abbrennen oder umknicken, ist nicht genau festgehalten. Sind keine automatischen Feuerlöscheinrichtungen installiert, so bleibt der Feuerwehr häufig lediglich die Zuschauerrolle und das weiträumige Absperren der Brandstelle. Denn Turbinenbrände in 180 m Höhe sind mit herkömmlicher Feuerwehrtechnik unerreichbar.

Auch nicht viel besser ist die Situation bei abknickenden Windrädern, sich verselbständigenden Rotorblättern, Eisabplatzungen an den Flügeln oder Delaminationen der Rotorblätter.

Wie gesagt, es gibt keine belastbare Statistik über Art und Umfang der Unfälle mit Windrädern. Und so hielt die WIRTSCHAFTSWOCHE in dem genannten Artikel folgendes fest:

"Wolfram Axthelm vom Bundesverband WindEnergie e.v (BWE): Der Verband geht von bundesweit etwa zehn Fällen pro Jahr aus. „Eine verschwindend geringe Zahl bei einer installierten Kapazität von 30.000 Anlagen“, findet Axthelm. Dabei gebe es keine genauen Erkenntnisse, ob ältere Anlagen auch besonders schadensanfällig sind. Die aktuellen Sicherheitsstandards seien jedenfalls etabliert und ausreichend, die Prüfverfahren qualitativ hochwertig."

Dazu äußerte sich im gleichen Artikel der TÜV-Verband ganz anders und zählt nach eigenen Recherchen bis zu 50 gravierende Schäden an Windkraftanlagen pro Jahr. Windkraftkritische Bürgerinitiativen kommen auf mehr als 160 Ereignisse, vom Ölaustritt bis zum tödlichen Arbeitsunfall.

Quelle: WIRTSCHAFTSWOCHE 

https://www.wiwo.de/technologie/green/sicherheitsrisiko-fuer-menschen-und-umwelt-es-mangelt-an-unfall-statistiken-ueber-windraeder/24036034.html

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